Menno-Simons-Predigtpreis 2023

März 22, 2023
Kleines Foto: Juliane Siekmann; Hintergrundfoto: Envato

Überraschend geht die Predigt von jenem Alptraum der Claudia Procula (Ehefrau des Pilatus) aus, den Selma Lagerlöf in ihren „Christuslegenden“ ersann. In diesem Traum tauchen die Kriegsopfer aller Zeiten auf, um „den großen Propheten von Nazareth“ aufzusuchen, „der Krieg und Feindschaft abschaffen und den Frieden auf Erden bringen wird“. Sie werden enttäuscht, denn „Pilatus hat ihn getötet”.

Die Predigt verbindet diesen Alptraum unmittelbar mit den gegenwärtigen Erfahrungen des
Krieges in der Ukraine: „Es wird nicht auf Frieden, es wird auf Krieg gesetzt. Der Traum von Frieden ist geplatzt,“ konstatiert die Predigt in klarer, prägnanter Sprache.

Joachim Leberecht seit 30 Jahren Gemeindepfarrer

Pfarrer Joachim Leberecht ist seit 30 Jahren Gemeindepfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), zunächst im hessischen Braunfels, seit 10 Jahren im Dreiländereck in Herzogenrath bei Aachen. Mit dem Ziel die Predigtkultur zu stärken hat er die Herzogenrather Passionspredigten in der Markuskirche ins Leben gerufen.
Leberecht studierte ev. Theologie an der Kirchlichen Hochschule Berlin und in Tübingen. Der kunst- und literaturbegeisterte Pfarrer fördert als Herausgeber Erzählungen und spirituelle Impulse, veranstaltet Lesungen und Literaturgespräche. Als Seelsorger ist er Teil des Aachener Seelsorgenetzwerks Seelsorge buchen, in der Ausbildung der Notfallseelsorge auch als Referent tätig.
Um dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber dem Krieg in der Ukraine entgegen zu treten, ruft Joachim Leberecht jeden Donnerstag auf dem Wochenmarkt in Herzogenrath-Mitte Russland und die Ukraine mit einem Plakat auf: Legt die Waffen nieder!
Mit dem internationalen Menno-Simons-Predigtpreis sollen Predigten angeregt und gewürdigt werden, die das biblische Zeugnis im Licht der täuferisch-mennonitischen Tradition zur Sprache bringen.

Preis mit 2.000 Euro dotiert

Der Preis wurde von Dr. h.c. Annelie Kümpers-Greve (1946–2017), Mitglied der Mennonitengemeinde Hamburg-Altona, gestiftet. Er ist mit Euro 2.000 dotiert und geht zur Hälfte an den Preisträger, zur anderen Hälfte an seine Heimatgemeinde.
Der Jury gehören mennonitische Theolog:innen aus verschiedenen Ländern an, Vorsitzender ist Prof. Dr. Fernando Enns (Stiftungsprofessur `Theologie der Friedenskirchen´), als externer Gutachter fungiert Prof. em. Dr. Hans-Martin Gutmann (Praktische Theologie, Universität Hamburg). Weitere Mitglieder der Jury sind: Lukas Amstutz (Schweiz), Pastorin Birgit Foth (Ludwigshafen), Pfarrerin Dr. Christiane KarrerGrube (Niederlande), Dr. Andrés Pacheco Lozano (Kolumbien/Niederlande) und Heinrich Wiens (Detmold).
Für Rückfragen: Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen / Fachbereich Ev. Theologie / Universität Hamburg Tel.: 040 – 428 38 1789, friedenskirchen@unihamburg.de
https://www.theologie.uni-hamburg.de/einrichtungen/arbeitsstellen/friedenskirche.html

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