Proone, The Kelly Family, München, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Aus dem Archiv: „Plautdietsch FRIND“ Ausgabe 25, 2012

Im Januar 2012 lief im WDR Fernsehen die Sendung „Vorfahren gesucht“. In einer von mehreren Ausgaben wandelte Joey Kelly, ein bekanntes Mitglied der irischen Familienband „Kelly Family“, auf den Spuren seiner Ahnen. Und wurde bei Mennoniten fündig.

Wie allgemein bekannt, ist der 2002 verstorbene Vater Dan ein Ire, aber über den Hintergrund der ebenfalls schon verstorbenen Mutter Barbara Ann weiß Joey Kelly bis dato nur wenig und das auch nur lückenhaft. In der Sendung gelingt den Kellys mit Hilfe von Genealogen ein Match: Die Mutter stammt von der Familie Möllinger (andere Schreibweise: Mellinger) ab, die in Hochheim (Pfalz) wohnten und Mennoniten waren. Es war eine Familie von berühmten Uhrenmachern. Die Uhr von „Altpörtel“, einem bekannten Turm in Speyer, hat Jakob Möllinger konstruiert, ebenso die Uhr von Schloss Benrath in Düsseldorf. Auch seine Söhne waren renommierte Uhrmacher. Ein anderer Möllinger, Benedikt, war Mennonitenprediger. Er stellte den Antrag, dass die Amischen aus der Mennonitengemeinde ausgeschlossen wurden.

Eine 300 Jahre alte Vorfahrenlinie

Die Möllinger wanderten im 18. Jahrhundert in die USA aus, wo sie in der Nähe des Klosters Ephrata lebten. Sie nannten sich jetzt Mellinger. Bei seiner Recherche in den USA kann Joey Kelly seine Vorfahrenlinie fast 300 Jahre zurückverfolgen, sieht wo und wie die Familie gelebt hat und trifft sogar entfernte Verwandte, deren Leben erstaunliche Parallelen zu dem der bekannten Musiker aufzeigt. Worüber Joey sich freute: Einer der Mellinger komponierte Musik, seine Lieder werden dort immer noch gesungen. In dem Kloster Ephrata wurde der Märtyrerspiegel gedruckt. Joey Kelly traf anlässlich der Sendung in Lancaster County auch Scott Mellinger, seinen Cousin 7. Grades. Und in den USA erhält er auch den Hinweis, wo er weitersuchen muss, nämlich in Deutschland, wo der Uhrmacher und der Mennonitenprediger vor langer Zeit lebte: „Wahnsinn! Da fährt man Tausende Kilometer und am Ende ist man wieder da, wo man angefangen hat.“

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