Die Outbreakband: Andy Polinski, Mia Friesen, Stefan Schöpfle, Niko Nilkens, Elijah Appel, Pala Friesen, Juri Friesen, Markus Dinger

menno-welt.net im Gespräch mit Bandgründer Juri Friesen

Foto: Die Outbreakband: Andy Polinski, Mia Friesen, Stefan Schöpfle, Niko Nilkens, Elijah Appel, Pala Friesen, Juri Friesen, Markus Dinger.

Die Outbreakband gehört mit „Könige und Priester“ zu den bekanntesten christlichen Worship-Bands in Deutschland. Sie ist erfolgreich für Songs wie „Neu geborn“, „Ewigkeit“, „Der Name Jesus“, „Du bist gut“. Ihre Interpretation von „10.000 Gründe“ haben in Youtube 4,9 Millionen angeklickt. Zur Kernbesetzung gehören Juri, Pala und Mia Friesen. Der schöne Namen Friesen kommt häufig bei den plautdietschen Mennoniten vor. Ist die Outbreakband mennonitischen Ursprungs oder sind die Bandmitglieder sogar Plautdietsche?

Das könnte man meinen, schließlich haben die Musiker schon zweimal die Mennonitenkolonien im Chaco besucht. Im Gespräch mit menno-welt.net klärt Juri Friesen, einer der Bandgründer auf.

menno-welt: Bei ihrem Namen klingen die Ohren bei den plautdietschen Mennoniten. Haben Sie einen mennonitischen Hintergrund?

Juri Friesen: Ich bin mir nicht zu 100 Prozent sicher, aber ich denke ja. Meine Vorfahren sind Russlanddeutsche wie ich und soweit ich denken kann und zumindest von meinem Opa weiß, sind wir sogenannte Pfingstler – sehr konservativ und gläubig. Allerdings bezweifle ich, dass wir schon immer in dieser Denomination zu Hause waren, da die Pfingstbewegung erst Anfang 1900 ihren Ursprung hat. 

menno-welt: Spielt dieser Hintergrund in ihrem Leben eine Rolle?

Friesen: Bis 2014 hat dieser Hintergrund erstmal keine Rolle gespielt. Erst bei unserem ersten Besuch in Paraguay (bei den Mennoniten, Anm. d. Red.) durfte ich feststellen, dass uns da eine gemeinsame Vergangenheit verbindet. Grundsätzlich bin ich aber dankbar für alles, was meine Eltern und und meine Großeltern mir beigebracht und mitgegeben haben, dass sicher eben auch dieser besondere Mix als russlanddeutscher mit diesem christlichen Erbe resultierte.

menno-welt: Sprechen Sie vielleicht Plautdietsch wie viele der Menschen, die einen russlanddeutschen Hintergrund haben?

Friesen: Leider nein :).

menno-welt: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie und Ihre Familienangehörigen zusammen eine Band gegründet haben?

Friesen: Meine Frau und ich waren 10 Jahre (seit 2007) auf einer Bibelschule in Bad Gandersheim Mitarbeiter. Ich war dort der Musik-Direktor und hatte ein sehr brennendes Herz für Lobpreis und die jungen Leute. Diese Kombination hat hat uns veranlasst eine Jugend-Worship-Band zu gründen. Mein Bruder Pala kam dann dazu, weil ich noch einen E-Gitarristen gesucht habe und wir vor Ort keinen hatten, der mir zugesagt hat. Mit der ersten CD die wir 2008 veröffentlicht haben, kamen dann viele Anfragen und neue CD-Projekte usw. So hat sich das ganze irgendwie schon fast alleine entwickelt.

Wussten Sie schon? Der Name der Band leitet von dem Christlichen Jugendtag Outbreak ab, wo die Band laut Wikipedia ihre erste Live-CD aufnahm. Die nächsten Events: 22.6. Wiesbaden, 2.9. Bochum.

menno-welt: Sie sind mit der Band, wie Sie vorhin angedeutet haben, ja sogar schon zweimal in Paraguay in mennonitischen Kolonien und Gemeinden aufgetreten. Welche Erfahrungen haben Sie dort gemacht?

Friesen: Wir haben es beide Male sehr genossen. Zum einen die besonderen Begegnungen und die herzliche Gastfreundschaft, aber es war auch irgendwie ein Abenteuer mit vielen Überraschungen. Man kann sich vorher irgendwie kaum vorstellen, wie das so sein kann mit den Kolonien und dass man im Grunde gar kein Spanisch sprechen muss – obwohl man ja mitten in Südamerika ist. Das erste Mal war es ein Besuch voller Staunen und das zweite Mal – da wusste man ja schon ungefähr, was auf uns zukommt – war es ein großes Abenteuer mit tollen Begegnungen.

menno-welt: Was, glauben Sie, sind die Faktoren für Ihren Erfolg?

Friesen: Wir glauben, dass unser Erfolg vielleicht darin liegt, dass wir gar nicht so sehr auf diesen typischen Erfolg aus sind wie z. B. große Bühnen bespielen, große Bekanntheit erlangen und evtl. sogar finanziell abgesichert zu sein durch seinen Beruf. Für uns ist das was wir tun mit der Band in erster Linie ein Dienst. Ein Dienst an Gott und an die Menschen. Da wir diese Arbeit teilweise beruflich machen, müssen wir den Dienst natürlich auch so aufstellen, dass wir teilweise daran verdienen, um unsere Familien zu versorgen. Aber in erster Linie ist es ein Dienst, und mit dieser Hingabe und Demut wollen wir auch unsere „Arbeit“ machen. Wir glauben, dass Gott das gefällt und er uns gern gebrauchen möchte. Und so erleben wir, wie eine Tür nach der anderen aufgeht und wir einfach immer nur durchgehen dürfen und dabei natürlich versuchen unser Bestes zu geben. 

Das Gespräch führte Horst Martens.

Outbreakband im Web:

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