Die Kolonie Friesland hat ihr neues Museum „Los Pilares“ eingeweiht. Die Einrichtung hat das historische Gebäude der ersten Kooperative bezogen. „Pilares“ sind die Säulen, auf die die Siedlung setzt: Glaube, Familie, Arbeit und Bildung.
Schon seit dem Jahr 2003 hatte Friesland ein Heimatmuseum. Es entstand damals in einer Projektwoche der Schule. Seinen Platz fand das Museum im ersten Altenheim Frieslands, das Anfang der 70er Jahre gebaut worden war. Zum 70. Jubiläum und fünf Jahre darauf wurde die Sammlung der Gegenstände noch deutlich erweitert. Besucher erhielten einen guten Einblick in die Geschichte unserer Kolonie. Der Ort des Museums war allerdings nicht zentral gelegen und von daher nicht ideal für Besucherrundgänge. Auch war das Gebäude renovierungsbedürftig. Als man im Jahr 2020 in das neue Einkaufszentrum einzog und es auf Grund dessen verschiedene Umzüge gab, wurde ein historisches Gebäude frei – die erste erbaute Kooperative, Baujahr 1951. Dieses Gebäude wurde ab Oktober 2021 gründlich renoviert und als Museum hergerichtet.
Gegenstände sind Zeitzeugen der Geschichte
Im Museumskomitee haben wir uns auf den Namen „Los Pilares“ geeinigt, versinnbildlicht auch im Eingang des Museums durch die vier Säulen, die unsere Kolonie trugen, tragen und stets tragen sollen: Glaube, Familie, Arbeit und Bildung. In diesem Museum findet man viele Gegenstände, die Zeitzeugen der Geschichte sind. Alle Gegenstände sind in Deutsch, Spanisch und Englisch beschriftet worden. Das Datum der Einweihung wurde nicht zufällig ausgesucht. Obwohl es in unserer Kolonie nicht besonders gefeiert wird, ist der 14. September doch unser offizielles Gründungsdatum. Am 14. September 1937 fand auf dem jetzigen Schulhof die erste Kolonieversammlung in Friesland statt. Nachdem die Siedler einige Wochen auf ihren Hofstellen gearbeitet hatten, versammelten sie sich, um Wichtiges zu besprechen. Von diesem Datum gibt es das erste schriftliche Protokoll.
Zeugnis für die Umgebung
Auf der Feier gab es für die Kinder verschiedene Aktivitäten im Angebot, es gab ein offizielles Eröffnungsprogramm, einen Rundgang und einen gemeinsamen Imbiss, wo typisches mennonitisches Essen wie Rauchwurst, Zwieback, „Riebelploutz“, Pluschky, Obstmus usw. serviert wurde. Bei lockerem Zusammensein genoss die Gemeinschaft Friesland das schöne Wetter und die geschichtliche Atmosphäre. Der Wunsch und das Bestreben Frieslands ist es, dass die vier Säulen stark und fest bleiben, auch in der Zukunft, und dass wir für unsere Umgebung in allen Hinsichten ein Zeugnis sein können. Unser Museum soll uns dazu anregen, nicht zu vergessen, was unsere Vorfahren für uns, für unsere Kolonie, Gemeinschaft und Gemeinden getan haben. Und auch stets dankbar und vor allem demütig mit dem Segen umzugehen, der so reich über uns ausgeschüttet wird.
Beate Penner, Museumskomitee Friesland