Foto: Lucha-Aktivisten bei einem Protestmarsch. Foto: DMFK
BAMMENTAL – Schon 2020 ging der Michael-Sattler-Friedenspreis des Deutschen Mennonitischen Friedenskomitees (DMFK) an die kongolesische Organisation LUCHA. Pandemiebedingt geschah die Preisvergabe dann im Mai 2021 online. Nun wird der derzeit in Brüssel lebende LUCHA-Aktivist Ben Kamuntu auf einigen Stationen die Initiative vorstellen.
Im Mai/Juni 2023 schien es möglich, dass Steward Muhindo und Mellia Assy Katavali als LUCHA-Delegierte aus dem von Wirtschaftsinteressen, Konflikten und Bürgerkrieg zerrissenen Ostkongo nach Deutschland kommen und aus erster Hand über ihre Arbeit für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte berichten. Leider erhielten sie trotz aller Bemühungen keine Visa.
Nun wird der derzeit in Brüssel lebende LUCHA-Aktivist Ben Kamuntu auf einigen Stationen die Initiative vorstellen. Ben Kamuntu begleitet die gewaltfreien Aktionen im Ostkongo auch als Slampoet und Videokünstler.
Die Abkürzung LUCHA steht für „Lutte pour le changement“ (Kampf für Veränderung). Mit gewaltfreien Aktionen setzen sich Aktive in der DR Kongo ein für demokratische Beteiligung, soziale Gerechtigkeit, korruptionsfreie Politik, Ökologie und Gewaltfreiheit.
LUCHA startete 2011 als Jugendbewegung in Goma im Osten des Kongo. Schnell erreichten ihre Kampagnen auch den Westen des Landes. Viele der Engagierten erlebten staatliche Repression, willkürliche Verhaftungen und Gefängnisaufenthalte. Einer der führenden Aktivisten, Luc Nkulula (33), starb 2018, als sein Haus unter ungeklärten Umständen niederbrannte.
Der Michael-Sattler-Friedenspreis wurde 2006 zum 50jährigen Bestehen des Deutschen Mennonitischen Friedenskomitees (DMFK) erstmals vergeben. LUCHA ist der sechste Preisträger. Der Preis ist benannt nach dem Täufer Michael Sattler. Er wollte den damaligen Erzfeinden des „christlichen“ Abendlandes, den osmanischen Türken, nicht mit militärischer Gewalt, sondern mit Gebet und Feindesliebe begegnen. Am 21.5.1527 wurde er in Rottenburg am Neckar zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und nach grausamer Folter verbrannt. Der nach ihm benannte Friedenspreis wird meist am Jahrestag seiner Hinrichtung vergeben.
Veranstaltungen im Mai 2023
Sa 20.5.23, Mannheim
nachmittags, Bundesgartenschau, MöglichkeitsGarten Kirche
So 21.5.23
10 Uhr, Bammental bei Heidelberg
Gottesdienst der Mennonitengemeinde
Hauptstr. 89, Altentagesstätte, 69245 Bammental
18 Uhr, Rottenburg am Neckar
Grußworte, Vortrag, Videopräsentation, Gespräch
Kirchgasse 18, Ev. Gemeindezentrum, 72108 Rottenburg
Mo 22.5.23, Rottenburg
11 Uhr, Galgenbuckel, Richtplatz Michael Sattlers 21.5.1527
Abends , St. Peter im Schwarzwald
Besuch der ehem. Bendediktiner Abtei St. Peter, wo Michael Sattler Prior war.
Do 25.5.23, Freiburg
18 Uhr, Friedensinstitut Freiburg
Vortrag und Gespräch
Die Initiative LUCHA stellt sich vor: Wir kämpfen gewaltfrei für mehr Demokratie in der DR Kongo
In der Reihe „Friedenspolitische Hochschulgespräche“
Ev. Hochschule, Bugginger Straße 38, 79114 Freiburg
Fr 26.5.25, Stuttgart 19 Uhr
Vom gewaltfreien Kampf in der DR Kongo
Vortrag und Gespräch
Haus der katholischen Kirche, Veronika Saal.
Königstraße 7, 70173 Stuttgart. Nähe Schlossplatz
Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee, Mennonitengemeinde Stuttgart, Ndwenga e.V