Foto: Wer regiert demnächst in der Casa Rosada, dem Regierungspalast in Buenos Aires. © Envato
Der ultrarechte Ökonom Javier Milei hat bei den Vorwahlen zu den Präsidentschaftswahlen in Argentinien die meisten Stimmen erhalten. Die Öffentlichkeit vermutet, dass die Evangelikalen Milei ihre Stimme gegeben haben. Für die Mennoniten gilt dies nicht, hält der mennonitische Theologe aus Buenos Aires Luis María Alman Bornes in einem Interview mit „El grito del Sur“ dagegen.
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Ein Kandidat wie Bolsonaro – oder Trump
Der Präsidentschaftskandidat Javier Milei leugnet die Verbrechen der Militärdiktatur, er will das Waffenrecht lockern und Abtreibungen verbieten. Im Grunde genommen vertritt er ähnliche Positionen, wie zuvor der Brasilianer Bolsonaro. In der argentinischen Öffentlichkeit zirkuliert nun die Meinung, dass viele Evangelikalen für Milei gestimmt haben. Luis María Alman Bornes von der Mennonitischen Kirche ist da anderer Meinung.
Meinungsspektrum ist vielfältig
In einem Interview mit Yair Cibel von „El Grito del Sur“ sagte Alman Bornes, wer solches behaupte, dem fehle das Wissen über die evangelische Welt. Das Meinungsspektrum sei „sehr vielfältig“ und hänge auch von der lokalen Situation oder mit der sozialen Situation zusammen. „Wir haben peronistische Evangelikale, linke und rechte“, betont der Mennonit. Er spricht für die spanischsprachigen Mennoniten in Argentinien.
„Es gibt viele wütende Wähler“
Alman Bornes gibt aber zu, dass es Protestwähler gibt. „Es gibt viele wütende Wähler, „mobilisiert durch die Idee, dass Milei etwas anderes will. Aber wenn man sie befragt und ihnen sagt, dass das Andersartige weniger Staat, weniger Gesundheit und weniger Bildung bedeutet, dann ziehen sie sich zurück.“ Alman Bornes gibt zu, dass der Staat in der Krise ist, andererseits verbreite sich die Desinformation wie ein Lauffeuer.
Gegen eine entmenschlichende Regierung
Gefragt, was seine mennonitische Gemeinde unternehme, antwortet er: „In unserer mennonitischen Gemeinde in der Stadt Buenos Aires haben wir in den zehn oder fünfzehn Minuten vor unserem Sonntagsgottesdienst über die politische und soziale Situation gesprochen. Einige sind in Menschenrechtsorganisationen aktiv, andere in feministischen Organisationen, andere in Gewerkschaftsorganisationen.“ Jeder von ihnen wolle verhindern, „dass eine entmenschlichende Regierung in unserem Land an die Macht kommt“.
„Evangelikale dürfen keine Diktatur rechtfertigen“
Evangelikale könnten sich „in vielen Dingen unterscheiden, sie dürften aber nicht einen Staatsstreich oder die zivil-militärische, wirtschaftliche und kirchliche Diktatur rechtfertigen“, sagt Bornes. Es sei klar, wem Gläubige ihre Stimme geben sollten – Kandidaten, die sich um die Schwächsten sorgen und sich für „Frieden, Gerechtigkeit und Dialog“ einsetzen.
Die Kandidaten
Zu den Präsidentschafts- und Abgeordnetenwahlen am 22. Oktober treten im Übrigen an: Milei mit seiner Koalition „Die Freiheit schreitet fort“ (La Libertad Avanza), das konservative Parteienbündnis „Gemeinsam für den Wandel“ (Juntos por el Cambio), die derzeit regierenden peronistische Koalition „Union für das Vaterland“ (Unión por la Patria). Und mehrere kleinere Bündnisse.
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Ich finde die Geschichte sind argentinische Mennoniten rechts…. Etwas komisch. Argentinien hat es zur Zeit sehr schwer… Betet für Besserungen im Land und für die Menschen!
Wir sollten schreiben, warum wählen bestimmte Personen AFD !!!! Übrigens von der Kanzel wurde sogar für AFD geworben in mehreren kirchlichen Einrichtungen.
Ich nenne das so, weil echte Mennoniten waren nie so richtig in der Politik hier in Deutschland.
Was ich schlimm finde ist das erst alle CDU wählen, nachdem Sie hier angekommen sind, dann AFD um denen da oben zu zeigen das Sie unzufrieden sind!!!
Haben Sie gebetet für diese Menschen?
Haben Sie sich jemals für Menschen in Deutschland eingesetzt und gesehen wie schlecht es viele Menschen hier im Land geht?
Was interessiert mich Argentinien
Ich kenne Paraguay und Brasilien…
und Deutschland. Wahrscheinlich alles zu wenig!
Vielleicht sollten wir hier mal klären wen man wählen sollte ohne die Pest im Land zu fördern!!!
Egal wie schlecht wählen tue ich CDU seit 33 Jahren.
Ich hoffe keinem zu nahe zu treten, aber hoffe das wir vorher überlegen etwas gutes für unser Land zu tun!