Sa. Apr 27th, 2024

Unstillbare Landsucht: Plautdietsche sehen sich im Kongo um

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Foto: Flusslandschaft mit Urwald im Kongo. Foto: Envato

Rio Verde, Paraguay – Die Landsucht unter den Mennoniten scheint unstillbar. Plautdietsche Siedler ließen sich zunächst in Kolumbien und Peru nieder, dann sondierten sie die Möglichkeit, in Surinam (Mennoniten kaufen 90.000 Hektar Land in Surinam) anzusiedeln. Jetzt ist der Kongo dran, der im Mai von sechs Personen aus Rio Verde, Paraguay, auf der Suche nach dem mennonitischen El Dorado in Form von Ackerbauland, bereist wurde. Das berichtet Kennert Giesbrecht in der Mennonitischen Post in der Ausgabe vom 23. Juni.

Die Kongo-Reisenden schildern sofort die Armut des Landes. Parallelen mit Paraguay entdeckten sie auch in der dort herrschenden Korruption. In der Hauptstadt Kinshasa nahmen die Landsucher Kontakt mit Mennoniten auf. Sie betonen, dass es keine “plautdietsche” Mennoniten waren, sondern Schwarze, die den mennonitischen Glauben angenommen hatten. Insgesamt leben nach ihrer Aussage 100.000 dieses Glaubens im Kongo. Neudorf betont: “Sie waren aber sehr freundlich und gastfreundlich. Immer wieder hießen sie uns herzlich willkommen.”

Wussten Sie schon, dass es Kongo in Afrika zweimal gibt? Die kleinere Republik Kongo mit Brazzaville als Hauptstadt und die größere Demokratische Republik Kongo (früher Zaire) mit Kinshasa als Hauptstadt. Letztere besuchten unsere Reisenden aus Paraguay.

Empfehlung: eine Ansiedlung im kleinen Rahmen

Aber das Ziel war ja kein Austausch unter Glaubensgenossen, sondern ein anderes, die Suche nach Land. Peter Neudorf schildert ihr Vorgehen auf diese Weise: “An den etwa neun Tagen, die wir dort waren, haben wir uns viele Ländereien beschaut, und ich muss sagen, vieles sah sehr gut und versprechend aus. Land, um Ackerbau zu betreiben, gibt es da genug. Der Boden ist gut und fruchtbar.”
Aber die Besucher aus Paraguay haben auch erfahren, dass zwar “in weiten Teilen des Landes Ruhe und Frieden” herrscht, aber im Osten und Nordosten sich Rebellengruppen gegenseitig bekämpfen.
Dann zieht Neudorf eine Bilanz, die nicht gerade euphorisch ist: “Einfach dorthin ziehen und eine Kolonie gründen, dass sah uns eher schwierig aus. Aber vielleicht mal eine „Sociedad“ (ein Gemeinschaft oder Gruppe) bilden, die dann mal für eine kurze Zeit dorthin zieht und einen Anfang macht, dass wäre wohl möglich. Nach ein paar Jahren würde man dann viel mehr kennen und gelernt haben, sodass man dann entscheiden könnte, ob es möglich wäre dort mit Kolonien anzufangen.”

Quelle: Mennonitische Post

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