Missionar Hermann Schirmacher (57) verstarb am 2. August 2024 nach einer schweren Krankheit im Klinikum Bielefeld-Mitte im Beisein seiner Familie. Schirmacher war ein Allrounder-Missionar, der vorwiegend in Südamerika und in der Karibik tätig war.
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Vielfach einsetzbarer Experte
Als vielfach einsetzbarer Experte bot er Menschen in Ekuador, Peru und Haiti theologische, technologische, medizinische und organisatorische Unterstützung und Hilfe an. Besonders bekannt war er bei den Mennoniten als Mitarbeiter bei Radio HCJB in Quito, Ecuador.
Kindheit in Südamerika
Geboren wurde er am 6. Mai 1967 in Volendam, Paraguay. Er erlebte eine schwere Kindheit, als seine Familie nach Brasilien zog. Später kam Hermann Schirmacher nach Deutschland, wo auch sein Bruder Hartmut und sein Vater lebten. In der Mennonitengemeinde Bechterdissen fand der plautdietsch sprechende Schirmacher seinen geistlichen Halt. Dort lernte er auch seine spätere Frau Irene kennen, die ihn bei seinen Unternehmungen begleitete.
Ausbildung auf verschiedenen Feldern
Seine Ausbildung absolvierte er auf verschiedenen Wegen: Bibelschule auf dem Bienenberg, Praktikum in der Mennonitengemeinde Bechterdissen, Sprachstudium in Costa Rica, erster Missionseinsatz in Peru und Ausbildung im IT- und Elektrobereich bei Nixdorf in Paderborn.
Aussendung durch die Gemeinde
Anfang Mai 2001 fand in der Gemeinde Bechterdissen die Aussendung der Familie mit den fünf Kindern: Matthias (11), Christa (9), Johannes (7), Thomas (5) und Tamara (3), nach Ekuador statt. Seitdem war Hermann zusammen mit seiner Frau Irene in diesem südamerikanischen Land in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig.
Über seine Arbeit in einem Urwalddorf in Ekuador schrieb Schirmacher auch einen Bericht für die Plautdietsch FRIND. Von Plautdietsch auf Hochdeutsch übersetzt, finden Sie den Artikel „Das Dorf im Regenwald“ auch auf dieser Homepage.
Zahlreiche Projekte
In Ekuador war er maßgeblich an diesen Projekten beteiligt: Bereitstellung von sauberem Wasser für abgelegene Dörfer, Organisation bedeutender Veranstaltungen beim Radiosender HCJB und Koordinierung von medizinischer und evangelistischer Hilfe in Überschwemmungsgebieten. Ein bedeutendes Projekt war die Einrichtung eines Gewächshauses zur Zucht von Pflanzen für Dschungelgärten.
Leitung medizinischer Teams
Hermann unterstützte auch die Wartung und den Wiederaufbau von Funktürmen, die für die Übertragung des Evangeliums in abgelegene Gebiete unerlässlich sind. Ein Projekt, das Hermann besonders am Herzen lag, war der Bau eines sauberen Wassersystems in einem abgelegenen Dorf in Ekuador. Hermann leitete auch medizinische Teams nach Haiti, wo er wichtige Unterstützung während der Unruhen nach den Wahlen und Cholera-Ausbrüchen leistete.
Seine letzten Tage
Im Juli 2024 war Hermann in Ekuador, fühlte sich müde, erschöpft und bekam Fieber. Mit diesen Symptomen wurde er vom 21. bis 27. Juli 2024 im Krankenhaus in Quito stationär aufgenommen. Die Blutwerte und sein Zustand verschlechterten sich so stark, dass er sich nach Deutschland transportieren ließ, wo er in Bielefeld behandelt wurde. Die Diagnose kam einen Tag nach seinem Tod aus Ecuador: Anaplastisches Multiples Myelom.
In der Mennonitengemeinde Bechterdissen fand die Beisetzung am Dienstag, 14. August 2024, unter großer Anteilnahme zahlreicher Trauergäste statt.
Quelle: Lebenslauf, der bei der Beisetzung verteilt wurde.