Wie der Mennonit und Verbandschef Alfred Fast der europäischen Überheblichkeit entgegen tritt
Der Chef der französischen Supermarktkette will kein Fleisch mehr vom Mercosur beziehen. Das kam in Südamerika nicht gut an. Alfred Fast, ein plautdietscher Mennonit und Chef des paraguayischen Kooperativ-Verbands FECOPROD, reagierte mit einer prägnanten Antwort.
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Der Freihandelsvertrag zwischen dem Mercosur (Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay) und Europa ist so gut wie unterschriftsreif. Einige europäische Länder wie zum Beispiel Frankreich verweigern jedoch ihre Zustimmung. Das Abkommen würde den europäischen Markt für Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay öffnen, gleichzeitig müssen sich die Südamerikaner den EU-Bestimmungen unterwerfen, die oft als neo-kolonial kritisiert werden. Zudem fürchten die Europäer die Konkurrenz aus Übersee.
Alfred Fast: setzt sich für Qualität aus Paraguay ein
Alfred Fast stammt aus der Kolonie Friesland, wo er auch Oberschulze war. Derzeit ist er Präsident des Verbands der Produktionsgenossenschaften (Fecoprod). Zu diesem Verband gehören auch alle mennonitischen Kooperativen aus Paraguay. Er ist eine prominente Figur im landwirtschaftlichen Sektor des Landes und setzt sich für den guten Ruf der paraguayischen Fleischprodukte ein.nser Fleisch ist überlegen“
„Unser Fleisch ist besser“
Laut der Zeitung „Hoy“ vom 27. November 2024, bemerkte Fecoprod-Chef Fast, dass „die Aussagen des CEO von Carrefour Worte ohne viel Substanz“ seien. Weiter betonte Fast: „Im Mercosur und speziell in Paraguay produzieren wir Fleisch nach höchsten Sicherheitsstandards. Unser Fleisch ist sogar gesünder als das in anderen Ländern.“ Fast hob hervor, dass paraguayische Rinder auf Weiden gehalten und zusätzlich mit Getreide gefüttert werden. Diese Faktoren machen „unsere Produkte denen der alten Welt überlegen“. In Europa würden die Tiere hingegen in Ställen gehalten. Das verleitete die Zeitung „Hoy“ zu der Überschrift: „Glückliche Kühe vs. Ställe: Mercosur-Fleisch ist besser, sagt Fecoprod“.
Der Handel mit Frankreich sei vernachlässigbar, so Fast, weil er nur etwa 5 Prozent des gesamten Außenhandels Paraguays ausmache. Gerade dies soll jedoch der Freihandelsvertrag ändern.