Das Foto zeigt Regenbogenfahnen von Menschen, die an einer Pride-Parade teilnehmen. ©EnvatoFoto: Pride Parade. ©Envato

Foto: Die Aufnahme zeigt Regenbogenfahnen von Menschen, die an einer Pride-Parade teilnehmen. ©Envato

Auf beiden Seiten des Atlantiks setzen sich Mennonitenverbände mit dem Thema „Geschlechtliche Vielfalt“ und „queer leben“ auseinander. Beim Gemeindetag der AMG im Mai in Neuwied fand eine entsprechende Veranstaltung einen großen Zuspruch (siehe Die Brücke 4/2023). Ähnliches geschah jetzt in Kansas.

Gruppen am Rande der Kirche

Dort in den USA tagte im Juli die MennoCon23, eine Art Gemeindetag der Mennonite Church USA. Über 160 Menschen füllten den Raum bei einem Seminar mit dem Thema „Widerstand und Heilung: queere, dekoloniale Bewegungen“, schrieb Jessica Griggs for Mennonite Church USA . Dort ging es um Gerechtigkeit für die LGBTQIA+-Szene, aber auch für indigene Gemeinschaften, also insgesamt für Gruppen, „die am Rande der Gesellschaft“ leben. Wie fortgeschritten die Diskussion ist, war an den Vertretern von diversen Organisationen zu erkennen, die dort präsent waren: Coalition to Dismantle the Doctrine of Discovery (Koalition zur Abschaffung der Entdeckungslehre*), Brethren Mennonite Council for LGBT interests oder Pink Menno.

Sechs Gemeinden bei der Pride Parade

Auch in Kanada tut sich was. So nahmen im Juni fünf Gemeinden der Mennonite Church Manitoba – mehr als je zuvor – an der Winnipeg Pride Parade teil – unter ihnen auch eine Mennoniten-Brüdergemeinde. Sie trugen Banner mit ihren Namen auf der Parade. Nicolien Wiebe Klassen berichtet darüber im CanadienMennonite Magazin. Insgesamt beteiligten sich 120 Gruppen und 10.000 Teilnehmer an dieser Demo für Liebe und Akzeptanz.

Kanada hält an alter Geschlechterrolle fest

Die Mennonitische Kirche Kanada hält nach Aussage von Nicolien Wiebe aber auch weiterhin an dem althergebrachten Bekenntnis fest: „Wir glauben, dass Gott die Ehe als einen Bund zwischen einem Mann und einer Frau auf Lebenszeit gewollt hat.“ Aber eine Resolution von 2016 schaffe die Möglichkeit, „alternative Auffassungen“ zu prüfen. Die MC Manitoba hingegen hat eine liberalere Auffassung. Die Gemeinden werden ermutigt, LGBTQ+ Menschen willkommen zu heißen.

12 von 41 Gemeinden pro LGBTQ+

Derzeit bejahen 12 der 41 Gemeinden der MC Manitoba offiziell LGBTQ+ Menschen, berichtet das CanadianMennonite Magazin am 15. Juni. Einige Gemeinden haben traditionellere Überzeugungen beibehalten oder befinden sich in einem Prozess der Entscheidungsfindung. Andere haben sich aus der MC Manitoba zurückgezogen. Auch in den USA haben sich einzelne Gemeinden aus ihren Verbänden verabschiedet, weil sie die liberale Auffassung nicht mittragen wollten.

Siehe auch: Treffen queerer Führungskräfte (menno-welt.net).

* Die Entdeckungslehre besagt, dass ein europäischer Staat durch die Entdeckung eines bis dahin unbekannten Landes oder Gebiets das Recht erwerben konnte, dieses Land oder Gebiet zu beanspruchen oder zu regieren.

2 Gedanken zu „LGBTQIA+ erobert mennonitische Diskussionspodien“
  1. Eine Ehe ist und bleibt Mann und Frau. Alles andere ist ein Zusammenleben, wer mit wem will, es soll niemanden weder stören, noch unteressieren, und die müssen sich auch nicht präsentieren als seien Sie die Wichtigsten und Richtigste in der Welt.

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