Horst Martens wird als langjähriger Redaktionsleiter verabschiedet
„Nach fast 20 Jahren und mehr als 70 Ausgaben von inherne ist Redaktionsleiter Horst Martens in den Ruhestand gegangen. Eine Würdigung für den Mann, der inherne geformt und geprägt hat.“ Das berichtet das Stadtmagazin „inherne“. Anschließend der Artikel im Wortlaut.
Von Anfang an dabei
„Endlich wieder Kirmes“. Was wir uns für dieses Jahr angesichts der wegen der Corona-Pandemie entfallenen Cranger Kirmes 2020 sehnlich erhoffen, war eine der Schlagzeilen der ersten Ausgabe des Stadtmagazins „inherne“. Die erschien im Juli 2002 und legte den Grundstein für eine städtische Publikation, um die „uns andere Städte beneiden“, wie Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda Horst Martens zu dessen Abschiedvor wenigen Wochen schrieb. Martens war inherne-Macher der ersten Stunde. „Peter Weber, damals rechte Hand von Oberbürgermeister Wolfgang Becker, sprach mich 2001 an, ob ich im Presseamt Interesse hätte, mit seiner Unterstützung und der des OB ein Stadtmagazin ins Leben zu rufen“, blickt Martens 20 Jahre später zurück. Mit seiner Frage hatte der heutige Leiter des Fachbereichs Kultur bei Martens einen Nerv getroffen: „Ich hatte ein Journalistikstudium abgeschlossen und war hochmotiviert, journalistisch zu arbeiten, indem ich Geschichten über die Stadt produzierte.“ Seit den Anfängen war Horst Martens also für inherne verantwortlich. Die Magazine seit 2002 zeichnen ein Bild Hernes im Wandel, stellen Prominente aus Herne vor, blicken zurück in die Geschichte, entwerfen Bilder der Zukunft und zeigen vor allem immer wieder die Menschen unserer Stadt.
„Ich hatte ein Journalistikstudium abgeschlossen und war hochmotiviert, journalistisch zu arbeiten, indem ich Geschichten über die Stadt produzierte.“
„Das Stadtmagazin sollte auf einem starken Fundament errichtet werden, aus diesem Grund wurden von Anfang an die Stadttöchter und einige städtische Einrichtungen wie der Fachbereich Kultur miteinbezogen.“
Keine Rathauspostille
„Das Stadtmagazin sollte auf einem starken Fundament errichtet werden, aus diesem Grund wurden von Anfang an die Stadttöchter und einige städtische Einrichtungen wie der Fachbereich Kultur miteinbezogen. Diese Zusammenarbeit hat sich wunderbar bewährt. Bis heute sind Vertreterinnen und Vertreter der Stadttöchter in der Redaktionskonferenz, in einigen Fällen sind es sogar die gleichen Personen, die dem Stadtmagazin seit über 20 Jahren die Treue gehalten haben“, sagt Martens und erklärt weiter: „Von Beginn an sollte das Magazin nicht als Rathauspostille wahrgenommen werden. Deswegen wurden viele Geschichten auch an freie Journalisten oder auch Redakteure der WAZ vergeben, auch die Gestaltung erfolgte viele Jahre durch beauftragte Grafiker.“ Inzwischen ist für Fotografie und Layout und fast alle Texte seit mehreren Jahren das Pressebüro verantwortlich – eine Entwicklung, die Martens freut und stolz macht.
Den Rankings auf den Zahn gefühlt
Bei so vielen Heften, die er begleitet hat, fällt es dem langjährigen Redaktionsleiter nicht leicht, eine Ausgabe hervorzuheben. Schließlich sind in alle viel Arbeit und Herzblut geflossen. Doch ein Magazin ist ihm in besonderer Erinnerung geblieben. Im Februar 2011 widmete sich inherne nur einem Thema: dem bis heute grassierenden Ranking-Wahn. „Dort haben wir aufgeklärt, dass zahlreiche negative Klischees über Herne auf falsch berechneten Rankings beruhen. Zudem zeigten wir, in wie vielen Bereichen Herne wiederum Spitzenreiter ist“, blickt der Journalist zurück. Der Themenschwerpunkt, in dem sich das Magazin vor zwei Jahren mit der Zukunft der Medien befasste, war für ihn ebenfalls sehr stimmig.
Durchleuchtet von Karl-Erivan Haub
Und dann waren da die vielen großen Geschichten und Reportagen – zum Beispiel über 24 Stunden in der forensischen Klinik oder der Psychiatrie, über eine Hernerin, die im Umfeld der Queen arbeitet und die Herner Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering. „Denkwürdig war ein Interview mit dem inzwischen verschollenen Karl-Erivan Haub, der sich für ein Gospelzentrum in Herne eingesetzt hat. Bevor das Interview begann, trug er mir meinen eigenen Lebenslauf vor. Er hatte mich total durchleuchten lassen. ‚Man muss die Menschen kennen, mit denen man spricht‘, sagte Haub“, erinnert sich der langjährige Redaktionsleiter.
Sperrige Geschichten aus der Verwaltung
Eine Ausgabe, die negativ in seinem Gedächtnis hängen geblieben ist, kennt Martens nicht. Doch er weiß, dass insbesondere Fachthemen, die aus Sicht der Stadtverwaltung unbedingt im Stadtmagazin behandelt werden sollten, bisweilen inhaltlich sperrig und wenig unterhaltsam waren. Ein Anliegen war und ist ihm, die Bekanntheit des Magazins zu steigern. So engagierte sich Martens sehr für die Einrichtung der Magazin-Webseite www.inherne.net. Und noch etwas unterstreicht er „über Inhalte und Themen haben wir immer prächtig und kontrovers diskutiert bei internen Debattierrunden und in den Redaktionskonferenzen.“ Dabei konnte er sich stets auf die Rückendeckung der Leitungen des Pressebüros verlassen, wie er betont.
Martens ließ die Sonne aufgehen
Nicht nur als Chefredakteur von inherne und Sprecher der Stadtverwaltung hat Horst Martens in den zurückliegenden Jahrzehnten seine publizistischen Spuren hinterlassen, sondern auch als Schriftsteller. Sein Roman „Ruben. Die Schlange im Hirsefeld“ erschien 2015. Das Buch nimmt die Lesenden begeisternd mit in den Chaco in Paraguay und damit dorthin, wo Horst Martens aufgewachsen ist, in der Kultur der Mennoniten in dem südamerikanischen Land. Für die Buchpremiere gelang Horst Martens, was sich viele Herner noch immer wünschen. Die legendäre, aber geschlossene Kulturkneipe „Sonne“ öffnete für den stimmungsvollen Premierenabend noch einmal. Inzwischen hat Martens die Arbeit an einem zweiten Roman begonnen. Wo dann wohl die Premiere steigen wird?
Mit dem Ausscheiden von Horst Martens aus dem Dienst der Stadt Herne im Mai vergangenen Jahres wechselte die Verantwortung für das Magazin auf Anja Gladisch. Die ausgebildete Redakteurin ist seit 2016 im Pressebüro als Sprecherin im Einsatz und hat den Staffelstab übernommen. Ihren Worten an den bisherigen inherne-Macher aus dem Editorial dieser Ausgabe kann sich der Autor nur anschließen: Danke, lieber Horst! Ohne dich gäbe es dieses Magazin nicht!
Text: Christoph Hüsken Fotos: Frank Dieper, Thomas Schmidt, Kirsten Weber
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